Ein Verbrauchsausweis wird auf Basis des tatsächlich erfassten Energieverbrauchs, z.B. anhand der Heizkostenabrechnungen, erstellt und gibt den realen Energieverbrauch der Gebäudenutzer der letzten drei Jahren an. Klingt erstmal gut, war der Verbrauch gering, ist doch alles top, eine verbrauchsgünstige Wohnung, oder?
Am Beispiel des Autokaufs:
Zwei Autos, optisch gleich, aber wie ist der Verbrauch, kein Autofahrer verlässt sich beim Kauf auf die Angabe des Vorbesitzers, dass dieser im Schnitt einen Bezinverbrauch von X € im Monat hatte. Denn der Verbrauch ist von der Fahrweise, der Kilometerleistung, etwaigen Zubehörteilen u.v.m. abhängig.
Der kritische Käufer schaut in die Papiere oder recherchiert im www wieivel das Auto bei durchschnittlichem Nutzerverhalten verbraucht.
Übertragen auf das Haus: Es ist erheblich, wieviele Personen darin gewohnt haben, waren die Bewohner den ganzen Tag/Woche auswärtig unterwegs und haben das Haus nur abends oder gar am Wochenende beheizt, und evtl. auch nur einzelne Räume, Verfügt das Haus gar über einen Kamin, könnte der Vormieter auch überwiegend mit Holz geheizt haben, was natürlich zu einem niedrigen Verbrauch von z.B. Heizöl geführt hat.
Der Bedarfsausweis berücksichtigt die Gebäudehülle & Anlagentechnik (Heizung, Dach, Fassade, Fenster, Kellerdecke ...), es wird errechnet, wieviel Energie bei durchschnittlichem Nutzverhalten verbraucht wird. Was also das Haus verbraucht.
Der Verbrauchsausweis gibt an, was der Vormieter verbraucht hat, das ist aber, wie dargelegt individuell sehr verschieden.