Jetzt das Haus winterfest machen - Handeln, bevor der Winter teure Schäden anrichtet

Es ist nicht mehr zu übersehen - der erste Wintereinbruch steht unmittelbar bevor: Für alle Hausbesitzer heißt das: letzte Chance, das Haus winterfest zu machen. Denn Schäden durch Eis und Schnee können schnell teuer werden. Viele Gefahren lassen sich mit einfachen Mitteln beseitigen. Worauf zu achten ist, darüber informiert der Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, Dr.-Ing. Heinrich Schroeter.

 

Garage vor aggressivem Streusalz schützen

In der Garage tropft Wasser vom Auto auf den Boden, der meist aus beschichtetem Beton besteht. Ist dieser Schutz allerdings beschädigt, kann das aggressive Streusalz in den Beton sickern. In etwa drei bis fünf Zentimetern Tiefe liegt die Stahlbewehrung, die kein Salz verträgt. Sind am Boden Risse zu sehen, muss der Schutz nachgerüstet werden. Das gilt auch für das Garagentor. Das Auto verliert Salz, wenn es über die Stahlschiene fährt, die den Schließmechanismus der Garage regelt. Die Beschichtung der Schiene muss stets dicht sein, damit das abtropfende Streusalz die Schiene nicht beschädigt.

Fenster und Tären säubern

Säubern Sie die Dichtungen von Tür- und Fensterrahmen. Dadurch vermeiden Sie, dass die Dichtungen porös werden und die Wärme aus den Räumen nach draußen entweicht.

Wasserleitungen abstellen

Stellen Sie alle Wasserleitungen im Außenbereich, beispielsweise im Garten, ab. Sperren Sie den Zulauf ab, entleeren Sie das Rohr und lassen Sie das Ventil geöffnet. Dadurch werden die Dichtungen weniger strapaziert. Ist das Rohr bereits eingefroren, holen Sie unbedingt einen Experten zu Hilfe. Versuchen Sie niemals, das Rohr selbst zu erwärmen - das Rohr kann dadurch bersten und schlimmstenfalls kann ein Brand entstehen.

Regenrinne säubern

Entfernen Sie Laub aus der Regenrinne, damit das Wasser gut abfließen kann. Ist die Regenrinne verstopft, staut sich das Wasser im Inneren. Bei Minusgraden kann das dazu führen, dass das Wasser im Rohr friert und es berstet.

Heizungsrohre prüfen

Überprüfen Sie, ob die Heizungsrohre richtig funktionieren. Sind Geräusche zu hören, muss die Heizung entlüftet werden, denn nur dann kann die Heizung die volle Leistung erbringen. Das Entlüften der Heizung können Eigentümer wie Mieter selbst vornehmen.

Auch in wenig genutzten Räumen sollte die Heizung nie längere Zeit komplett ausgeschaltet sein. Denn sonst kann es passieren, dass das Heizungsrohr einfriert. Außerdem entsteht durch gleichmäßiges Heizen ein gutes Raumklima und der Schimmelbildung wird vorgebeugt.

Maximale Schneelast auf dem Dach von Fachleuten klären lassen

Prüfen Sie regelmäßig, wie viel Schnee auf dem Dach liegt. Wie viel Schnee ein Dach aushält, hängt von der Bauweise und dem verwendeten Material ab. Und davon, ob Neuschnee, Pappschnee oder Eis auf dem Dach liegt. Flachdächer sind generell stärker ge-fährdet als Steildächer. Hat das Dach weniger als 20 Prozent Neigung, ist besondere Vor-sicht angeraten. Ist die Schneelast zu hoch, kann das Dach Risse bekommen oder gar ein-stürzen. Auch Tauwasser birgt diese Gefahren. Gerade ältere Dächer können leicht undicht werden, so dass Wasser durch die Decke tropft. Sind Risse an Dachziegeln zu sehen, müssen die Ziegel ausgetauscht werden.

Ganz wichtig: wie viel Schnee ein Dach aushalten kann und wann das Limit erreicht ist, können nur Fachleute zweifelsfrei feststellen. Und nur Fachleute sind in der Lage, ein Dach im Notfall zu räumen. Hausbesitzer sollten das keinesfalls selbst versuchen, das kann lebensgefährlich sein. Geeignete Experten finden Hausbesitzer unter www.planersuche.de. Eine Beratung bietet auch das Ingenieurreferat der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau unter der Telefonnummer 089/419434-29.

(Quelle: Bayerische Ingenieurekammer-Bau)

Quelle: IBR Verlag mit ausdrücklicher Genehmigung des IBR Verlages IBR Online

(IBR-Online: IBR 2013)